Stadt Neudenau

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Die Abbildung zeigt die Ansicht um 1935.

Den Neudenauer Marktplatz müssen wir uns mit dem Neubau des Rathauses 1586/87-i-/d-¹ noch ohne das Gasthaus zur Krone (Hauptstraße  25) und ohne das Haus Schwarz (Hauptstraße 29) vorstellen.
Auch die Häuserzeile Hauptstraße 34 (Kaufhaus Brechter/ehemals Gasthaus Zum Ochsen), Hauptstraße 32 (Bäckerei Schleier) und Frühmessgasse 1 sowie das katholische Gemeindehaus existieren zur dieser Zeit im heute gewohnten Bild noch nicht.²

Der Marktplatz wird seit 1467/74 im Westen von den beiden bereits beschriebenen Fachwerkbauten Hauptstraße 21 und 23 begrenzt, welchen 1525-d- das Wohnhaus Untere Brunnengasse 2 folgt, dessen Giebel damals zum Markt hin zeigt, genauso wie der Hausgiebel des 1577-i/g-³ errichteten Gebäudes Kronengasse  1.

Wo das alte Rathaus genau stand, wissen wir nicht. Dass eines existierte, wissen wir schon, denn in den alten Stadtrechnungen aus Zeiten vor 1580 tauchen immer wieder auch Bauunterhaltungskosten für ein Rathaus auf. Als man 1586 die mächtige Baugrube für den großen Rathauskeller aushob, können rechts und links dieses riesigen notwendigen Erdlochs keine dicht anstehenden Gebäude mit großen Kellern existiert haben. Sie wären unweigerlich in die Baugrube gerutscht. Dennoch muss an der Ostseite des späteren Rathauses eine Baulichkeit existiert haben (=Vorgänger des Hauses Hauptstraße 29), weil im Rathauserdgeschoss an dieser Hausseite keinerlei Fassadenöffnungen, bis auf das 2007 wieder frei gelegte Tor an der Nordostecke, befundet worden sind. Nachdem der 1586 datierte Keller fertig gestellt war, wurde augenscheinlich in einem Zug das massiv gemauerte Erdgeschoss errichtet, womit auch Neudenau eine damals moderne „Markt- oder Kaufhalle“  im Rathaus-Erdgeschoss erhalten hatte.

Ein „Schmankerl“ für die Spezialisten des Fachwerkbaus ist übrigens, dass die Fassaden des Neudenauer Rathauses bereits 1587 als „Schwellenwände“ konstruiert worden sind. Dabei ruhen alle senkrechten Wandteile auf durchgehenden Schwellen und sind nicht, wie zu jener Zeit üblich, als „Riegelschwellen“ konstruiert. Dies erleichterte insbesondere bei den Marktplatzfassaden den oben beschriebenen statischen Sinn einer wichtigen Scheibenbildung für die Wandflächen.


¹ -i-: inschriftlich; -d-: dendrochronologisch datiert
² Heiner Heimberger weist in seinem Festschriftbeitrag in „700Jahre Stadt Neudenau“, 1956 auf die Verkleinerung des Marktes von einst 40x80m auf 30x50m hin. Zu einer eingehenden Erläuterung der  Zusammenhänge fehlten ihm aber die heute vorliegenden Daten.  
³ -i-: inschriftlich; -g-: gefügekundlich

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